Donnerstag, 21. November 2024, 08:15 Uhr
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Die Seilbahn hat wegen Revision vom 04.11. bis einschl. 29.11.2024 geschlossen.
Die Zahnradbahn hat wegen Revision vom 18.11. bis einschl. 19.12.2024 geschlossen.
Die touristische Erschließung des Wendelsteins nahm im Jahr 1882/1883 ihren Lauf, als etwa 100 m unterhalb des Gipfels das Wendelsteinhaus gebaut wurde. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war der Wendelstein das wohl beliebteste und meist besuchte Gipfelziel vor den Toren Münchens. Eine Bahn hinaufzubauen, nach Vorbild aus den Schweizer Alpen, war eine logische Konsequenz. Verschiedene Ausgangsorte wie Bayrischzell und Bad Feilnbach waren Ende des 19. Jahrhunderts im Gespräch, scheiterten jedoch an den Kosten. Schließlich gelang es dem aus Baden stammenden Geheimen Kommerzienrat Otto von Steinbeis, seinen Wahlheimatort Brannenburg als Talstation für Deutschlands erste Hochgebirgsbahn durchzusetzen.
Otto von Steinbeis war ein Industriepionier mit Weitblick und brachte durch seine forstwirtschaftlichen Betriebe in Bosnien nicht nur Erfahrung im Schmalspurbahnbau mit, sondern auch die nötigen finanziellen Mittel. Als er von 1910 bis 1912 seinen Plan vom Bau einer Zahnradbahn auf den Wendelstein in die Tat umsetzte, kam ein Dampfzug für ihn nicht in Frage. "Sein" Zug sollte mit elektrischer Energie den Berg bezwingen, dabei gab es in der ländlichen Wendelstein-Umgebung zu dieser Zeit noch gar kein Stromnetz!
Am 4. Februar 1910 unterzeichnete der Bayerische Prinzregent Luitpold die Konzessionsurkunde. Im Brannenburger Ortsteil Hinterkronberg wurde 1910 ein Wasserkraftwerk mit zwei Turbinen errichtet. Sie erzeugten den Gleichstrom, den die Zahnradbahn für ihre Fahrt benötigt. Auch hier macht sich das vorausschauende Denken von Otto von Steinbeis bemerkbar: Bereits in den Anfängen der Energieerzeugung baute er das Kraftwerk so, dass die Bremsenergie des talfahrenden Zuges per Rückspeisung für den gleichzeitig bergfahrenden Zug ausgenützt werden konnte.
Man kann es sich heute kaum vorstellen, wie es den 800 überwiegend bosnischen Gastarbeitern in nur zweijähriger Bauzeit gelang, die damals noch 9,95 km lange Bahnstrecke mit sieben Tunnels, acht Galerien, zwölf Brücken und aufwendigen Stützmauern zu errichten. Um die Bahn vor Steinschlägen und Lawinen zu schützen, hatte man die schwierigste der möglichen Baulinien entlang der steilen Nordwände des Wildalpjochs und des Soins gewählt. Was allein an Material bewegt und behauen werden musste, war, auch unter dem Aspekt heutiger Möglichkeiten, gewaltig.
Am 25. Mai 1912 wurde Deutschlands erste Hochgebirgsbahn feierlich dem Verkehr übergeben. Für das Wendelsteingebiet und für den bayerischen "Fremdenverkehr" begann ein neues Zeitalter.
Im Jahr 1961 zwang der zunehmende Straßenverkehr, der die Zahnradbahntrasse in Brannenburg an der Bundesstraße schienengleich überquerte, zur Verlegung des Talbahnhofs in den Ortsteil Waching. Die Fahrzeit verkürzte sich damit von 75 auf 55 Minuten, die Streckenlänge auf 7,6 km. Konnten Bahnreisende früher bequem am DB Bahnhof direkt in die Wendelsteinbahn umsteigen müssen sie heutzutage erst einen 30-minütigen, landschaftlich aber sehr reizvollen Fußmarsch durch den schönen Ort Brannenburg zurücklegen. In den Sommermonaten besteht außerdem ein Busanschluss.
Seit 1991 gelangen Bergfreunde mittels zweier Doppeltriebwagen in nur 25 Minuten auf den Wendelstein. Zu besonderen Anlässen, wie beispielsweise bei den Mondscheinfahrten , werden aber für Nostalgie- und Eisenbahnfans auch heutzutage noch zwei komplette historische Zuggarnituren aus der Gründerzeit der Wendelsteinbahn eingesetzt.
Ausführliche Informationen und Bildmaterial aus 100 Jahren Wendelsteinbahn-Geschichte finden Sie in der Wendelstein-Chronik von Hans Vogt. Erhältlich im Online-Shop .